Stell dir mal ein Bienchen vor! Das tue ich jetzt schon seit mehreren Dekaden. Vor etwa einem Jahr habe ich beschlossen, es mal umzudrehen und mich den den Bienen vorzustellen. Das ist leichter gesagt als getan. Denn find mal eine gesprächsbereite Biene. Gar nicht so einfach heutzutage, denn es gibt kaum noch Honigbienen. Genervt von Veroa-Parasiten und Insektiziden auf jedem Acker machen die sich gerade weltweit von demselben. Das sollte so nicht weitergehen, denn rund ein Drittel der Lebensmittelproduktion auf der Erde hängt von der Bestäubung durch Bienen ab.
Der Hund als bester Freund des Menschen? Von wegen.
Die Welt braucht mehr Bienen und ich auch. Nun habe ich mich zunächst erfolgreich durch den Fremdwörter-Dschungel geschlagen– ein Queen Excluder ist nicht etwa ein Anti-Royalist und ein Super auch kein Song von Abba! - und die Imkerprüfung bestanden.
Dann habe ich mit Ole Hubby zusammen hinter der alten Scheune eine Einfriedung für den Stock gebaut. Acht Pfosten einbetoniert, Türe gebaut, Latten verschraubt und Drahtzaun eingezogen. Ob uns klar sei, dass Bienen über den Zaun drüber fliegen können?, haben uns humoristisch begabte Nachbarn gefragt. Das schon, aber nicht die Kühe, Schafe und Pferde unseres Pächters. Die sollen nämlich draußen bleiben und nicht den Stock umstoßen. So was gibt nämlich Ärger und hohe Tierarztrechnungen.
Wir haben moderne grüne Kästen aus Polystearin für unsere Bienen. Die altmodischen aus Holz sind schöner, zugegeben, doch für die ist es hier im irischen Nordwesten zu kalt. Bienen mögen es warm und trocken und da geht nichts über Polystearin. Wenn ich schon die Verantwortung für bis zu 60.000 Tiere übernehme, sollen die es auch gut haben.
Anschließend haben wir die Rahmen für den Stock zusammen gebaut, auf denen die Bienen ihre Brut und den Honig unterbringen sollen. Die fachliche Aufsicht hatte wie immer Kater Hugo. Der ist hier Chef im Ring und versteht von Landwirtschaft und Bienenzucht ungefähr so viel wie ich. Im Gegensatz zu ihm bin ich allerdings lernfähig - und fleissig. Hugo ist der Meinung, er hat zwei Überstunden gemacht, wenn er am Tag sechs Stunden wach war.
Jetzt fehlen nur noch die Bienen – die kommen morgen. Ich werde in der Sonne sitzen, ihnen beim Tanzen zugucken und mich des honigsüßen Lebens erfreuen.
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